Foto AG vor Bahnhof

Wincent Weiss wird 3. Eutiner Kopf

24.07.2025

Stolz präsentierte die Bildungs- und Kulturinitiative „Eutiner Köpfe“ die Persönlichkeit für ihren dritten, großformatigen Kopf am 23. Juli im Ausschuss für Schule Jugend, Sport, Kultur und Soziales: 

 

Rohling unterer Kopfteil von Wincent Weiss

Es wird Wincent Weiss, der bekannte Songschreiber, Sänger und Musiker, der den Großteil seiner Kinder- und Jugendzeitseine in Eutin verbrachte und sich zu einem der bedeutendsten Popstars in Deutschland entwickelt hat. Es ist der erste Kopf einer lebenden Person der Projektgruppe Eutiner Köpfe. „Ein großer Wurf“, so die Initiative, „er ist bekannt für seine nahbare und authentische Art, hat selber Höhen und Tiefen erlebt. Durch seine ehrliche, tüchtige und sympathische Art ist er ein Vorbild für alle, speziell aber auch für die Jugend!“

Als erster Eutiner Kopf wurde Carl Maria von Weber 2021 den Eutiner Bürgern und Besuchern präsentiert, der an der Opernscheune steht. Danach folgte im Mai 2024 als „starke Frau“ Amalie, Herzogin von Oldenburg und Königin von Griechenland, die in der Stadtbucht von Eutin zu bewundern ist. Inspiriert für dieses Projekt wurde die Bildungs- und Kulturinitiative „Eutiner Köpfe“, die in der Bürgerstiftung Eutin organisiert ist, von einer ähnlichen Aktivität in La Valletta, der Kulturhauptstadt Europas 2018. Horst Weppler, der Initiator des Projektes: „Ziel der Initiative und des einmaligen Projektes ist es, Persönlichkeiten, die in Eutin geboren sind oder hier gewirkt haben und die weit über Eutin hinaus bekannt sind, in der Bevölkerung bekannter und gleichzeitig auch Eutin für Touristen interessanter zu machen.“

Virtueller Rundgang

„Die bisherigen Erfahrungswerte bei diesem einmaligen und innovativen Projekt haben gezeigt, dass wir bisher hauptsächlich etwas Ältere und eher Kulturinteressierte angesprochen haben. Das wollen wir mit diesem Kopf ändern: Breitere Bevölkerungsschichten und Jüngere stehen jetzt im Fokus“, so Hans-Ingo Gerwanski von der Bildungs- und Kulturinitiative.

Einen Schub geben soll auch der völlig neu entwickelte „Virtuelle Rundgang“ in Eutin, in dem nunmehr 20 Persönlichkeiten vorgestellt werden. Maximal 5 Persönlichkeiten sollen in Form einer realen, großformatigen Kopffigur gezeigt werden, die an exponierter Stelle Aufmerksamkeit erzielen sollen. Die Anderen können virtuell auf dem Rundgang erlebt werden. Dazu Horst Weppler:“ Man kann in die Welt der "Eutiner Köpfe" eintauchen und viele Informationen zu den Persönlichkeiten z.B. aus Kunst, Musik, Sport, Philosophie und Physik bekommen. Der Rundgang zeigt die schönsten Seiten Eutins. Ein Einstieg ist an jeder Station möglich. Durch QR-Codes werden die Informationen abrufbar.“ Auf der Homepage sind auch Verknüpfungen zu Einrichtungen in Eutin verlinkt, das soll noch deutlich ausgeweitet werden. Schon jetzt kann der „Virtuelle Rundgang“ auf der Homepage (www.eutinerköpfe.de) abgerufen werden.

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Die „Nr.1“ beim Rundgang ist der Standort von Wincent Weiss – er soll sich im Bahnhofsbereich befinden. “Uns war wichtig, dass der Kopf der bisher bekanntesten Eutiner Persönlichkeit einen angemessen Platz erhält: Am ZOB ist nicht nur vormittags ordentlich Leben, viele Schüler sind dort anzutreffen, ebenso wie Gäste und Einheimische, die mit dem ÖPNV kommen“, ist die Einschätzung von Hans-Ingo Gerwanski. „Eine hohe Frequenz also und auch der Individualverkehr läuft in der Bahnhofstraße vorbei: Also der ideale Standort aus Sicht der Projektgruppe.“ Der genaue Standort soll in der nächsten Ausschusssitzung im September festgelegt werden.

Neu für die Projektgruppe war auch die Herstellung des virtuellen Kopfmodelles einer lebenden Persönlichkeit: Leistungsfähiger Partner war dabei das Institut für Robotik und Kognitive Systeme mit Prof. Dr. Ernst Floris von der Universität Lübeck. Wincent Weiss war Ende April dort für die Vorbereitung des Kopfmodelles zu Gast.

Auch beim Herstellungsprozess wird so weit wie möglich auf umweltfreundliche Materialen gesetzt: Alle drei bisherigen Köpfe wurden im 3D-Druck-Verfahren hergestellt. Erstmalig werden die Düsen mit einer Art Holzbrei gefüttert, der aus recyceltem Holz und biologisch abbaubaren Polymeren besteht. Der Kopf ist dadurch etwas schwerer als die ersten beiden, er besteht aber nur noch aus zwei Teilen, die zusammengesetzt und dann aus Stabilitäts- und Witterungsgründen dünn mit GFK überzogen werden. Der Sockel wird wieder aus Holz bestehen. Nach Fertigstellung soll der 3. Eutiner Kopf in den nächsten Monaten der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Mittlerweile hat die Initiative für drei reale Köpfe, den Internetauftritt und die Umsetzung des virtuellen Rundganges ca. 50.000 € an Fördermitteln, Zuschüssen und weiteren Spenden eingeworben. „Nicht zu unterschätzen ist dabei auch der eigene Aufwand für die Realisierung des Projektes einschließlich der Umsetzung des virtuellen Rundganges und des Schreibens der Texte auf der Homepage“, so Detlev Küfe als langjähriger Mitstreiter der Bildungs- und Kulturinitiative, der die meisten Texte für die 20 Persönlichkeiten geschrieben hat.

Der aktuelle Kopf konnte dank der Unterstützung der AktivRegion Schwentine-Holsteinische Schweiz, der Sparkassen-Kulturstiftung Ostholstein und der Bürgerstiftung Eutin realisiert werden. Ein weiterer Dank geht an die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadt Eutin für die Unterstützung bei der Standortrealisierung.

Das Projekt „Eutiner Köpfe“ verursacht der Stadt Eutin keine Kosten. Aus Sicht der Bildungs- und Kulturinitiative Eutiner Köpfe ist dieses Projekt ein weiteres, schönes Beispiel für das sehr umfangreiche und vielseitige ehrenamtliche Engagement in Eutin, ohne das Vieles nicht möglich wäre und das in der Kreisstadt weiter ausgebaut werden sollte!